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Relegation 2019

Geschrieben von TTSF Hohberg e.V.
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 Was für ein Kampf!
Ein Verein, ein Team, der Aufstieg – Hohberg kehrt nach 19 Jahren in die Oberliga zurück!

Die Tischtennissportfreunde aus Hohberg qualifizierten sich durch die sensationelle Leistung in der Badenliga der vergangenen Spielzeit zur Relegation um die Oberliga Baden-Württemberg. Diese wurde am vergangenen Samstag, den 04. Mai, in Gnadental bei Schwäbisch Hall ausgetragen. Es stand zunächst ein Duell mit der TG Donzdorf auf dem Programm, bevor am Abend das zweite Spiel gegen die Hausherren aus Gnadental ausgetragen wurde.

Das erste Spiel des Tages bestritten der TTC Gnadental und die TG Donzdorf. Dieses Duell konnte Gnadental unglaublich souverän mit 9:2 für sich entscheiden, was direkt zu Beginn ein großes Statement in Richtung Hohberg darstellte. Davon aber nicht eingeschüchtert konnte man im Spiel gegen Donzdorf direkt mit 3:0 aus den Doppeln starten, was, wie wir alle Tischtennisspieler wissen, eine echte Seltenheit ist, da das Doppel eins jeder Mannschaft taktisch extrem stark besetzt wird. Dass man an diesem Tag im Hohberger Lager nicht ein einziges Doppel verlieren wird, konnte da noch niemand ahnen. Das Spiel gegen Donzdorf stellte einen wirklichen Härtetest für den Badenligisten aus Hohberg dar. Jedoch konnten die TTSF ihren Kontrahenten, trotz umkämpftem Spielverlauf, dauerhaft auf Abstand halten und das Spiel mit 9:5 für sich entscheiden. Es war also entschieden: Das Spiel um 18 Uhr gegen den TTC Gnadental wird das Entscheidungsspiel des heutigen Relegationsspieltages sein.

Eine Stunde vor dem Match hielten die Hohberger zusammen mit ihren Coaches Sven Happek, Thomas Huck, Achim Stoll und Carsten Höft eine Besprechung ab, um nochmals Fehler des vergangenen Spiels zu analysieren und dementsprechend nicht noch einmal auftreten zu lassen. Man nahm sich vor, als Mannschaft geschlossener aufzutreten, sich positiv zu pushen, sowie um jeden einzelnen Ball zu kämpfen. Man kann bereits vorwegnehmen, dass jeder Hohberger Akteur 120 % gegeben hat. Ob Spieler, Betreuer oder Fan – das war ein gemeinschaftlicher Kraftakt, den nur sehr wenige Vereine vollbringen können.

Angepeitscht von den Fangesängen startete man gegen Gnadental in die Eingangsdoppel. Gewohnt souverän agierten Zeimys/Neumaier, die ihre Gegner vollständig unter Kontrolle hatten. Für die erste von vielen Sensationen des Tages sorgte das Hohberger Doppel zwei in Person von Bußhardt und Becker. Sie standen einer quasi unlösbar erscheinenden Aufgabe gegenüber. Ihre Gegner Rakov und Horlacher stellen in der Oberliga ein absolutes Spitzendoppel dar. Durch eine taktisch und kämpferisch brillante Leistung konnten sie die beiden im Entscheidungssatz schlagen und einen echten „big point“ für ihr Team landen.

Darauf folgte das Doppel drei, bestehend aus Schaufler/Degen. Die beiden ließen in der gesamten Saison lediglich eine Doppelniederlage zu. Das aufeinander abgestimmte Spielsystem der beiden war für das gegnerische Doppel Saljani/Petermann eine Nummer zu groß und so konnten sie das Dreierdoppel mit spektakulären Ballwechseln für die Ortenauer entscheiden. Das intensive Doppeltraining der vergangenen Wochen sollte sich an diesem Abend noch als Grundstein für den Erfolg erweisen, denn mit einer 3:0-Führung aus den Doppeln hat (sind wir einmal ehrlich) wirklich niemand gerechnet. Nun stand der Hohberger Fanblock in Flammen. Es war spürbar, dass an diesem Abend in der Gnadentaler Halle etwas Großes passieren kann.

Mit großem Elan startete man anschließend in die Einzelpartien. Während Neumaier sich dem Oberligaspitzenspieler Rakov geschlagen geben musste, lieferte sich Zeimys am Nachbartisch einen spektakulären Schlagabtausch mit seinem Gegenüber Horlacher. Mit krachenden Rückhandtopspinschlägen begeisterte „Kesha“ die gesamte Halle und schraubte das Ergebnis auf mittlerweile 4:1 in die Höhe. Dieser anhaltende Lauf wollte schier kein Ende nehmen, denn als Bußhardt auch noch einen 0:2-Satzrückstand drehen konnte, kam der Hohberger Anhang gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus. Die enge Bindung zwischen Spielern und Fans wurde an diesem denkwürdigen Abend besonders deutlich, denn nicht selten hallte ein „I love you“ von den Rängen und ein „I love you, too“ von der Mannschaft zurück durch die Halle.

Die Hohberger Erfolgswelle, die sich bis dato unaufhaltsam ihren Weg durch die Gnadentaler Halle bahnte, wurde dann anschließend das erste Mal ausgebremst. Es folgten drei, zum Teil knappe Niederlagen, die die Heimmannschaft wieder auf Tuchfühlung brachten. Die dennoch ungebrochen positive Stimmung der mitgereisten Fans verlieh der Mannschaft jedoch neues Selbstvertrauen. Mit einem sensationellen 3:0-Sieg über Rakov setzte Zeimys gleich zu Beginn des zweiten Einzeldurchgangs ein dickes Ausrufezeichen. Aber auch Gnadental gab nicht auf, sondern kämpfte sich zurück in die Partie, denn sowohl Neumaier (0:3 gegen Horlacher) als auch Bußhardt trotz Matchball (2:3 gegen Kramer) konnten den Ausgleich zum 6:6 nicht verhindern. Der Druck nahm somit immer mehr zu, da ein Unentschieden für den Aufstieg nicht reichen würde. Doch Schaufler sorgte mit einem 3:1-Erfolg über Saljani zumindest für kurze Erleichterung, ehe Petermann für Gnadental erneut der Ausgleich gelang. Das Drama nahm immer mehr seinen Lauf. Becker holte den immens wichtigen Punkt zum 8:7 gegen Zeisberger, um die Chance auf den Aufstieg zu wahren. Es kam somit zum ultimativen Showdown.

Schlussdoppel, Matchball, der Aufstieg ist zum Greifen nahe. Ein spektakulärer Ballwechsel. Die Gnadentäler gleichen aus und es geht weiter. Der Wille der beiden Hohberger Akteure, Zeimys/Neumaier, ist ungebrochen – sie wollen den Sieg unbedingt für sich, das Team und den Verein. In Hohberg ist man sich einig, dass in der gesamten Vereinsgeschichte noch nie ein Doppel auf solch einem hohen Niveau gespielt wurde. Die beiden gehen in Führung und wieder heißt es Matchball!

Die Sensation ist vollbracht! Der Jubel kennt keine Grenzen. Spieler und Fans kommen in die Box gestürmt und liegen sich freudentaumelnd in den Armen. Wenige Augenblicke später folgen Bier- und Sektduschen. Es war endlich geschafft! Jahrelange Vereinsarbeit wurde mit diesem grandiosen Erfolg belohnt. Für diesen Tag wurde alles gegeben, so stand unter anderem am 1. Mai ein ganztägiger Sondertrainingstag auf dem Programm, um sich optimal vorzubereiten. Mit dem Aufstieg und bester Stimmung im Gepäck ging es anschließend mit dem (Party)Bus wieder in Richtung Heimat, um dort bis in die frühen Morgenstunden diesen Samstag, den 04. Mai 2019, würdig zu ehren.

Die gesamte erste Mannschaft möchte sich an dieser Stelle noch einmal beim gesamten Verein für die Unterstützung jeglicher Art bedanken, denn durch diesen phänomenalen und gemeinsamen Erfolg in der Relegation qualifiziert sich die erste Mannschaft der TTSF Hohberg für die Oberliga Baden-Württemberg in der kommenden Saison 2019/20!

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