"Das FSJ ist eine riesen Chance für mich aber auch für den Verein"
Alisha Friedemann wird ab Herbst ihr „Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)“ bei den TTSF Hohberg beginnen – im Gespräch teilt sie ihre Erwartungen, Ziele und ihre Begeisterung für den Tischtennissport und das Vereinsleben.
TTSF: Alisha, welche Eigenschaften oder Fähigkeiten sind für dich im Wettkampf besonders wertvoll?
Alisha: Für mich sind das auf jeden Fall Ehrgeiz, Spaß und Mut. Das sind die drei wichtigsten Eigenschaften, wenn es ernst wird. Man darf sich nicht verkrampfen, sondern sollte versuchen, locker zu bleiben und den Moment zu genießen. Gerade dieser kleine Nervenkitzel und die Spannung vor einem Spiel machen für mich den Reiz aus. Wenn man sich darauf einlässt, kann ein Wettkampf richtig Spaß machen – auch wenn mal nicht alles perfekt läuft.
TTSF: Total nachvollziehbar. Genau diese Mischung macht den Sport ja so lebendig. Wie nimmst du die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Verein wahr?
Alisha: Ich fühle mich im Verein sehr wohl. Es gibt so viele tolle Menschen – einige davon sind inzwischen gute Freunde von mir geworden. Besonders begeistert mich, wie viel Herzblut in unserer Jugendarbeit steckt. Es ist schön zu sehen, dass der Fokus nicht nur auf dem Herrenbereich liegt, sondern dass zum Beispiel auch der Damenbereich inzwischen viel mehr Unterstützung bekommt. Als ich angefangen habe, war das noch ganz anders. Was ich allerdings schade finde: In Hohberg kennt man uns kaum. Ich würde mir wünschen, dass wir als Verein sichtbarer werden – besonders in der Gemeinde.
TTSF: Ja, da hast du einen wichtigen Punkt angesprochen. Wir haben tolle Strukturen, aber nach außen könnten wir präsenter sein. Und wo siehst du persönlich Verbesserungspotenzial im Vereinsleben?
Alisha: Ich fühle mich im Verein richtig gut aufgehoben. Es ist einfach schön zu sehen, wie viele engagierte und herzliche Menschen da zusammenkommen. Besonders am Herzen liegt mir auch hier die Jugendarbeit. Da wird mit so viel Einsatz und Leidenschaft gearbeitet – das beeindruckt mich sehr. Auch der Damenbereich bekommt inzwischen viel mehr Aufmerksamkeit als früher, was ich super finde. Was mich allerdings manchmal wundert: Viele aus Hohberg wissen gar nicht, was wir alles machen. Da ist echt noch Luft nach oben. Ich würde mich freuen, wenn wir in der Gemeinde sichtbarer werden würden.TTSF: Genau, wir machen so viel Gutes – das verdient eigentlich auch mehr Aufmerksamkeit. Welche Tipps würdest du Nachwuchsspielerinnen und -spielern geben, die sich weiterentwickeln wollen?
Alisha: Fehler zu machen ist total normal – und sogar wichtig. Man sollte sich davon nicht entmutigen lassen, sondern eher die Chance sehen, etwas daraus zu lernen. So wächst man nicht nur im Spiel, sondern auch als Person. Und natürlich gehört regelmäßiges Training dazu. Ohne Einsatz geht’s nicht, aber mit der richtigen Einstellung kann man alles erreichen. Und ganz wichtig: Es zählt nicht nur das Können am Tisch, sondern auch, wie man sich im Team verhält. Fairness, Respekt und das gemeinsame Ziel – das macht eine starke Mannschaft aus. Wer besser werden will, sollte auch lernen, Verantwortung zu übernehmen.
TTSF: Absolut, gerade die Mischung aus sportlicher und persönlicher Entwicklung ist entscheidend. Gibt es Persönlichkeiten im Sport, die dich besonders inspirieren?
Alisha: Ja, auf jeden Fall Lena und Julian. Sie sind für viele unserer Jugendlichen echte Vorbilder – auch für mich. Ihr Umgang mit den Kindern und Jugendlichen, ihr Einsatz im Verein – das ist einfach stark. Sie schaffen es, eine tolle Balance zwischen sportlicher Förderung und echter Gemeinschaft zu leben. Ich freue mich sehr, mit ihnen zusammenzuarbeiten, und hoffe, dass ich mich auch sportlich weiterentwickle und eine feste Rolle im Damenteam übernehmen kann.
TTSF: Schön zu hören – die beiden leben wirklich vor, wie viel man bewegen kann. In welchen Bereichen möchtest du dich mit eigenen Ideen einbringen?
Alisha: Ich habe da einige Ideen, die ich im Rahmen meines FSJ umsetzen möchte. Drei Dinge sind mir besonders wichtig: Erstens möchte ich unsere Hobbygruppe wiederbeleben. Die war früher ein lebendiger Teil des Vereins, ist aber etwas eingeschlafen. Ich möchte neuen Schwung reinbringen und allen Hobbyspielerinnen und -spielern eine Plattform bieten, auf der sie sich wohlfühlen. Zweitens will ich mehr mit Schulen arbeiten – über AGs Kinder spielerisch an Tischtennis heranführen. Da ist sogar ein Schulspielbetrieb geplant, das wird sicher ein Highlight. Drittens möchte ich gemeinsam mit dem Jugendteam unsere Nachwuchstalente bestmöglich fördern – sportlich und menschlich. Ziel ist, sie langfristig für den Verein zu begeistern.
TTSF: Das klingt richtig stark. Tolle Ideen mit richtig viel Potenzial! Wie stellst du dir denn die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Altersgruppen während deines FSJ vor?
Alisha: Uns alle verbindet doch die gleiche Leidenschaft: Tischtennis. Da spielt das Alter erstmal keine große Rolle. Ich arbeite sehr gerne mit Kindern, bin aber auch gespannt auf die Zusammenarbeit mit den Erwachsenen. Besonders freue ich mich darauf, die Jugendlichen stärker in den Erwachsenensport einzubinden. Das wäre ein richtig schöner Schritt für beide Seiten.
TTSF: Ja, genau das bringt dann auch den Verein als Ganzes weiter. Und was erwartest du persönlich von deinem FSJ – was siehst du als Herausforderung?
Alisha: Für mich ist das FSJ keine Aneinanderreihung von Herausforderungen, sondern eine riesige Chance. Sowohl persönlich als auch für den ganzen Verein. Die TTSF Hohberg hatten noch nie eine FSJlerin – das ist also für alle Neuland. Natürlich bringt das Verantwortung mit sich, aber genau das motiviert mich. Ich empfinde es als Ehre, diesen Weg mit dem Verein gehen zu dürfen und neue Impulse zu setzen – vor allem im Jugendbereich, aber auch für die Sichtbarkeit nach außen. Ich möchte, dass die Menschen in Hohberg merken, was wir im Verein leisten – für unsere Kinder, für unsere Jugendlichen und für die ganze Gemeinde.
TTSF: Das klingt richtig motiviert – und man merkt, dass dir das wirklich am Herzen liegt. Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zeit mit dir im Verein!
Das Interview führte Leon Huck